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Während des Lockdowns gibt es keine außerschulischen Projekte und Veranstaltungen? Es stimmt, Ausflüge ins Theater, geschweige denn eigene Auftritte mit Chor, Big Band, Orchester oder DS- Kursen konnten momentan bzw. schon das ganze Schuljahr, nicht stattfinden. Trotzdem war es uns, dem Jahrgang der Q1, in diesem Schuljahr möglich, eine besondere Veranstaltung außerhalb des gewohnten Schulalltages wahrzunehmen.
Ende des ersten Halbjahres diesen Schuljahres, am 28.01.2021, fand während einer PoWi-Stunde für den ganzen Jahrgang die Veranstaltung „Zukunftsräte – Die Zukunft der Demokratie?“ statt. Hierbei handelte es sich um ein Expertengespräch mit dem Politikwissenschaftler Claus Leggewie. Dieser entwickelte mit Patrizia Nanz, ebenfalls Politikwissenschaftlerin, das Konzept der Zukunftsräte, welches Thema ihres gemeinsam veröffentlichten Buches ist („Die Konsultative. Mehr Demokratie durch Bürgerbeteiligung“). Mit diesem Konzept einer vierten Gewalt, welche die Legislative, Exekutive und Judikative ergänzen soll, beschäftigten wir uns vorab im Unterricht, um der Veranstaltung folgen zu können und Fragen zu entwickeln, die wir Claus Leggewie stellen würden.
Gut vorbereitet starteten wir also in die Veranstaltung. Der Versuch, ein Expertengespräch online und mit sämtlichen PoWi-Lehr*innen sowie allen Schüler*innen des Jahrgangs durchzuführen, begann auch auf anderen Ebenen sehr gut. Technisch gab es zum Beispiel keine Probleme. Also stellten Amy und ich, die als Moderatorinnen durch die Veranstaltung leiteten, unseren Gast zunächst einmal vor. Im Anschluss daran hielt er einen Vortrag über die Konsultative. Unterstützt durch eine Präsentation, die in unserer Teams-Konferenz für alle sichtbar war, konnten wir Schüler*innen diesem Vortrag gut folgen. Zum Vortrag ergaben sich spontane Fragen. Weitere Fragen hatten wir vorbereitet und wir waren gespannt darauf, wie Claus Leggewie antworten würde. Am Ende der Veranstaltung tauchten sogar noch spontane Fragen auf, so viele, dass wir nicht mehr genug Zeit hatten, sie alle zu stellen. Unser Gast ging souverän auf alle unsere Fragen ein.
Für mich war es die erste Veranstaltung dieser Art online und ich war erfreut darüber, wie gut alles klappte. Durch den täglichen Unterricht waren wir natürlich schon an Teams als Kommunikationsplattform gewöhnt, ich als Moderatorin war allerdings trotzdem aufgeregt und hoffte, mein WLAN würde nicht gerade in der Zeit der Konferenz seinen Geist aufgeben. Tatsächlich verlief aber alles reibungslos. Ständig waren wir Moderatorinnen damit beschäftigt, zu koordinieren, welche Schüler*innen sich melden und welche Fragen wir stellen. Dadurch gab es immer etwas zu tun. Außerdem machte es echt Spaß!
Aus meiner Sicht war diese Veranstaltung sowohl thematisch als auch als Versuch für eine digitale Diskussion ein Erfolg. Es war eine spannende und verantwortungsvolle Aufgabe, auf die Struktur der Veranstaltung achtzugeben, aber auch, den Fragen und Antworten in der Runde zu lauschen. Ich bin froh über diese Erfahrung, besonders weil es momentan doch nur wenig Kapazität dafür gibt, vergleichbare lehrreiche Projekte durchzusetzen, die in den Unterrichtsalltag eingebaut werden! Es ist nicht das Gleiche, einen Gast in unserer Schule empfangen zu können oder aber in einem von uns angelegten Teams-Kanal. Doch gerade weil diese Art der Kommunikation so gut funktionierte und an echte wissenschaftliche Vorträge erinnerte, möchte ich hiermit weitergeben, dass ich solche Arten der digitalen Zusammenkunft nur empfehlen kann. Bei uns klappte es hervorragend und ich bin dankbar, trotz Corona in PoWi auch mal auf diese Weise mit einem spannenden Thema in Kontakt gekommen zu sein!

Von: Emma Töppler

© Lichtenberg-Schule, 2020