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Als Partnerschule von Camp notes on education (Vermittlungsprojekt der documenta fifteen) setzen wir uns unter dem Titel „Questioning documenta fifteen“ mit dem kuratorischen Konzept der aktuellen documenta auseinander und untersuchen, welche Möglichkeiten und Grenzen die lumbung Praxis in der Institution Schule bietet.

Wir stellen uns deutlich gegen Antisemitismus und halten den Abbau des Kunstwerks von Taring Padi auf dem Friedrichsplatz für absolut richtig. Hier wird eine entmenschlichende Bildsprache verwendet und aktualisiert, die Jahrhunderte alte, judenfeindliche Mythen aufgreift und die in Deutschland genutzt wurde, um die Ermordung von Millionen von Juden zu rechtfertigen und bis heute ihre Wirkmacht entfaltet. Aus der aktuellen Debatte um die documenta ist klar zu erkennen, dass Antisemitismus in unterschiedlichen Ausprägungen weiterhin mitten in unserer Gesellschaft existiert und auch nicht durch den Abbau eines Kunstwerks verschwindet. Ein offener und transparenter Umgang mit dieser Problematik sowie die Übernahme von Verantwortung in einer pluralen Gesellschaft sollte unser aller Vorhaben sein.

Umso dringlicher ist unser Anliegen als Bildungsinstitution Antisemitismus sowie Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit jeglicher Art entgegen zu wirken und mit unseren schulischen Möglichkeiten zu einem diskriminierungskritischen Denken und Handeln beizutragen.

Unser Schulprojekt „Questioning documenta fifteen“ mündet zum Schuljahresende in zwei Projektwoche, die sich im weitesten Sinne mit den grundlegenden Prozessen der documenta fifteen wie kollektives Arbeiten, nachhaltige Entwicklung, gemeinsames Lernen, transkultureller Austausch und der Auseinandersetzung mit (post-)kolonialen Verhältnissen befassen – Prozesse, die sich auf drängende Problemlagen der Gegenwartsgesellschaft einstellen. Zu unserer Projektwoche gehört ausdrücklich auch die Auseinandersetzung mit jüdischer Kultur und folgerichtig auch mit dem Antisemitismus (siehe Projekte mit dem Sara Nussbaum Zentrum).

Wir möchten uns gemeinsam mit den Schüler*innen auf differenzierte Weise den genannten Problemlagen stellen, um sie auf eine komplexe und herausfordernde Zukunft vorzubereiten. Aus diesem Grunde eröffnen wir während dieser zwei Wochen ein breites Spektrum an Angeboten, die über eine aktive Praxis grundlegende Erfahrungen von Selbstwirksamkeit und Mitgestaltung ermöglichen, ebenso wie Besuche der documenta fifteen, um einen Eindruck des künstlerischen Umgangs mit Problemstellungen zu gewinnen und zu diskutieren.
„Questioning documenta fifteen“ bedeutet, dass wir der Ausstellung und ihrem Konzept mit einer kritisch-fragenden und offenen Haltung begegnen wollen.

Das Projektwochen-Team