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In der Zeit vom 14.07. – 15.07. haben wir in der Projektwoche unter dem Titel „Stadt.Museum.Bunker“ das Stadtmuseum und zwei Bunker besichtigt. Als Begleitung waren Herr Köbberling, Herr Maxara und Herr Möller mit dabei.

Am ersten Tag hat uns eine Vikonautin im Stadtmuseum eine Ausstellung zu Kassel in der Zeit vor und nach dem 2. Weltkrieg gezeigt. Dadurch wurde die Zerstörung der Stadt sichtbar und zugleich welche Vorsichtsmaßnahmen schon zuvor getätigt wurden und wie im Allgemeinen das Leben der Menschen in dieser Zeit aussah. Danach ging es für die Gruppe auf eine Stadtführung, bei der wir noch mehr Denkmäler und Plätze bestaunen konnten. Einerseits haben wir uns die Gedenktafel für das Versammlungslokal „Bürgersäle“ angeschaut, welches von der NSDAP und SA genutzt wurde. Sie nutzten diesen Ort auch, um unschuldige Menschen zu foltern, die ihrer Meinung nicht zugestimmt
haben. Andererseits haben wir neben dem Rathaus den Aschrottbrunnen betrachtet, welcher von dem Juden Sigmund Aschrott gegründet, aber schlussendlich von nationalsozialistischen Aktivisten zerstört wurde.

Am darauffolgenden Tag haben wir jeweils eine Führung durch den Kulturbunker und den Viktoriabunker durch einen Vikonauten erhalten. Der Kulturbunker war der Bunker, in dem nur die etwas gehobenere Gesellschaft untergebracht wurde. Dieser war somit nur für bestimmte Menschen Kassels gedacht, die durch eine Kontrolle zu den auserwählten Mitbürgern und Mitbürgerinnen ernannt wurden und zum Schutz in den Bunker gelangt sind. Es gab mehrere Sanitäranlagen, sowie Vitrinen mit Fundstücken, die aus dieser Zeit gestammt haben. Die Wände waren mit Fliesen bedeckt, wodurch die Reinigung zudem leichter war. Dies hat auch gezeigt, dass die Lebensumstände dort besser waren als in anderen Bunkern.

Der Viktoriabunker hat einen ziemlichen Kontrast dargestellt, denn in diesem war es durch die unterirdische Lage kalt und feucht und die Räume waren eigentlich nicht für die Größe der Schutzsuchenden ausgelegt, was uns der Vikonaut erzählt hat. Die Gänge und Räume waren kleiner und enger, weswegen wir auch alle Helme zum Schutz tragen mussten.
Der Vikonaut hat uns außerdem Aufnahmen von Zeitzeugen vorgespielt, in denen wir hören konnten, wie diese die Flucht und den Aufenthalt im Bunker wargenommen haben. Es ist für uns unvorstellbar, wie die Menschen sich dort gefühlt haben müssen, doch dadurch haben wir einen tieferen Einblick in die Gedanken der Betroffenen erlangen können und waren sehr erstaunt darüber, dass beispielsweise manche Menschen dort fast keine Angst mehr hatten, da sie sich unter der Erde sicherer fühlten als in ihrem Zuhause. Des Weiteren hat es uns überrascht, dass die Menschen nach ihrem Verweilen in den Bunkern ihr Leben normal weitergelebt haben, bis wieder ein Alarm kam und sie innerhalb von acht Minuten in die Bunker flüchten mussten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass dies zwei sehr lehrreiche und spannende Tage waren und wir viel über die Vergangenheit Kassels erfahren haben und wir nun unser heutiges Leben noch mehr zu schätzen wissen.

Text: Victoria Itter, 10c

© Lichtenberg-Schule, 2020