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Der Kasseler Trialogtag feierte sein 10. Jubiläum am 7.3.2024, Austragungsort war in diesem Jahr die Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule.
In der Lounge versammelten sich bereits ab 8.30 Uhr viele Teilnehmer*innen, stöberten beim Markt der Möglichkeiten und informierten sich über teilnehmende Institutionen sowie Themen des Tages.
Die Referenten, Tahir Belabidia und Issam Hamrouni, die beide Lehrer und Dialogbeauftragte an der IGS Frankfurt West sind, hielten den Impulsvortrag. Parallel dazu reiste „meschugge“ an, eine Gruppe von 14 jungen Erwachsenen aus Offenbach, die von Lisa Preugschat und Can Tekin begleitet wurden und mit ihrem interaktiven Allianztheater gegen den Hass einen Beitrag zur Antidiskriminierungsarbeit leisten.
Ebenso anwesend waren René Mallm von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung und Yassine Abid, Fachseminarleiter für islamische Religionslehre aus Essen. Das Angebot war vielfältig und insbesondere aufgrund der aktuellen Weltlage dringender nötig denn je.

Mehr als 130 Gäste fanden ihren Platz und wurden von Herrn Hermes begrüßt. Neben seinen Worten bezüglich der Wichtigkeit und Dringlichkeit der verschiedenen Themen, richtete sich auch der Kultusminister Armin Schwarz an die Teilnehmenden. Weitere Grußworte erfolgten von Frau Engler – der ersten Kreisbeigeordneten, Reinhard Schaake, Bürgermeister aus Wolfhagen a.d. sowie Irmtraud Krause-Vilmar, Mitbegründerin des Trialogtags von der ersten Stunde an.
Tahir und Issam veranschaulichten ihr Konzept der interkulturellen Sprechstunde an der IGS Frankfurt West und die Teilnehmenden kamen schnell in einen Austausch darüber, wie wichtig eine Kommunikation auf Augenhöhe und mit allen Beteiligten ist. Am Ende arbeiteten Lehrer*innen, Schüler*innen, Sozialpädagog*innen und Studierende miteinander, völlig ohne Konkurrenz und ohne Hierarchie.

Beim gemeinsamen Mittagessen wurden begonnene Gespräche vertieft und anschließend in den Workshops thematisch weitergeführt.
Yassine Abid simulierte mit den Teilnehmenden die religiöse und kulturelle Vielfalt in einem Klassenzimmer und verdeutlichte dadurch, was auch in der Schule geschieht: Es können schnell Missverständnisse entstehen, denen jedoch mithilfe interkultureller Sensibilisierung entgegengewirkt werden kann.
Beim interaktiven Allianztheater wurden die Zuschauenden mit rassistischen, antisemitischen und allgemein diskriminierenden Szenen konfrontiert. Diese waren alle dem alltäglichen Geschehen und persönlichen Erfahrungen entnommen. Lösungsansätze kamen direkt aus dem Publikum und alle waren eingeladen, aus der Beobachterrolle in die Rolle der Akteur*innen zu schlüpfen.
Im Workshop zu Antisemitismus von René Mallm und Elena Padva wurden die einzelnen Rollen von Auslösenden, Betroffenen und Beteiligten erläutert und die Teilnehmenden hatten die Aufgabe, über antisemitische Motive und Narrative miteinander ins Gespräch zu kommen. Es entstand eine intensive Diskussion. Am Ende stand fest: Sowohl präventives als auch intervenierendes Handeln ist nur dann möglich, wenn wir uns unserer ganz persönlichen Haltung bezüglich antisemitismuskritischer Arbeit bewusst werden.
Bei Tahir und Issam ging es im Workshop genauso lebendig weiter, wie es schon beim Impulsvortrag begonnen hat und die Teilnehmenden kamen miteinander in Austausch über religiöse Identitätsfindung im schulischen Kontext. Anhand von Fallbeispielen wurde deutlich, welche Relevanz die religiöse Prägung von Schüler*innen im Umgang miteinander, aber auch gegenüber Lehrkräften spielt.

Der Tag endete durchweg positiv und leistete durch Input, neue Impulsen und konkrete Methoden, einen Beitrag dazu, auch zukünftig in Schule religions- und kultursensibel unterwegs zu sein.

Besonderer Dank gilt Christian Svenson für den professionellen technischen Support und Björn Bierschenk für die großartigen Fotos.

© Lichtenberg-Schule, 2020