In unserer Fahrtenwoche haben wir, 23 Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 8, uns auf dem Weg nach Cozes in Südwestfrankreich gemacht, um unsere Austauschpartnerinnen und Austauschpartner zu besuchen, den französischen Alltag in Gastfamilien zu erleben und das französische Schulsystem und die Region kennenzulernen, begleitet von Frau Putz und Frau Zekl.
In Frankreich war es sehr schön. In den ersten Tagen war es echt krass, weil es einfach eine andere Kultur ist. Zum Beispiel hat sich meine Gastmutter zum Frühstück immer eine Müslischüssel mit Kaffee geholt und so lange ihr Brot oder Croissant in den Kaffee gedippt, bis der Kaffee leer war. Was mich auch total gewundert hat (natürlich im guten Sinne) ist, dass mein Austauschpartner und alle anderen die ganze Zeit mir gegenüber sehr aufmerksam und lieb waren. Auch sind wir in der ganzen Zeit als Gruppe zusammengewachsen und waren einfach fast immer eine riesige Gruppe, die sich gut verstanden hat. Es war auch spannend, die Schule kennenzulernen, zumal dort alles strenger ist und ziemlich darauf geachtet wird, dass man im Unterricht nicht redet oder laut ist. Schule dauert dort, außer mittwochs, immer bis 17h20, das waren wir nicht gewohnt. Dafür gehen die Franzosen ein Jahr weniger zur Schule als wir und machen nach der 12. Klasse ihren Abschluss. Zusammen mit unseren Correspondants haben wir auch die Region besichtigt: In Royan, einer kleinen Stadt am Atlantik, haben wir ein Museum zur Stadtgeschichte, den Wochenmarkt und eine Kirche besichtigt. Wir sind nach La Rochelle gefahren, wo wir das Museum L’Aquarium, den Hafen und die Altstadt besichtigt haben und eine große Oberstufenschule (Lycée Jean Daudet) besucht haben. Dort haben wir in den bilingualen AbiBac-Zweig reingeschnuppert und Interviews mit SchülerInnen von dort geführt. Dort machen alle ihren Schulabschluss teilweise auf deutsch bzw. die deutsche Abiprüfung und teilweise auf französisch und bekommen dafür gleichzeitig das deutsche Abitur und das französische Baccalauréat. Der Geschichtsunterricht z.B. war auf deutsch. Manche wohnen dafür extra im schuleigenen Internat. Wir hatten auch Glück mit dem Wetter, als wir den Leuchtturm Phare de Cordouan besichtigt haben, der nur bei Ebbe mit Fähre und Amphibienboot erreichbar ist. Unsere AustauschpartnerInnen hatten ihn auch noch nie besichtigt, das war auch für sie besonders. Zu allem haben unsere Correspondants für uns auf französisch und deutsch ein Heft mit Hintergrundwissen erstellt. Das ist auch eine schöne Erinnerung.
Wenn ich jetzt an diese Zeit zurückdenke, vermisse ich alle Franzosen ein bisschen und auch den Alltag dort. Eine ziemliche Herausforderung war für mich der Abschied, weil ich manche vielleicht nie wiedersehen werde und als mich meine Gastmutter noch auf die Stirn geküsst und mich umarmt hat, war wirklich alles vorbei. Alle haben geheult. Aber auch die Gespräche, im Bad, beim Zähneputzen mit dem kleinen Bruder, wo er mich teilweise auf Französisch vollgequatscht hat und ich kein Wort verstanden habe, werde ich vermissen. Für mich war es einfach ein so schönes und spannendes Erlebnis mit vielen liebenswerten Menschen und schönen Momenten und ich kann einen Austausch nur allen ans Herz legen. Auch wenn es manchmal ein bisschen Überwindung und Mut kostet, war es einfach ein wunderbares Erlebnis. Ich freue mich schon auf den Gegenbesuch hier bei uns im Herbst!
Sophie Schwabeland