Urs Widmer Drama „Top Dogs“ von 1996 lieferte die Basis für eine Auseinandersetzung des DS Kurses Q4 mit dem Thema strukturelle Arbeitslosigkeit in unserer westlichen Industrie- und Wohlstandsgesellschaft.
Doch anders als sonst wird das Thema vom Kopf her aufgezäumt.
Hier geht es nicht um den sogenannten „kleinen Mann“, sondern um Topmanager*innen, die im Zuge global bedingter Umstrukturierungen von ihren Konzernen entlassen wurden und die sich jetzt, zwecks Schockabfederung, Enttäuschungsverarbeitung und späterer beruflicher Reintegration, in einer Outplacement-Massnahme zusammengefunden haben.
Gezeigt werden Spitzenmanager, die vor dem Scherbenhaufen ihres Lebens stehen. Durch psychologisch begleitete Interventionen versuchen sie wieder Boden unter die Füße zu kriegen, um möglichst schnell wieder in einem neuen Job zu landen.
Doch alle Charaktere sind dem Leben völlig entfremdet. Sie kennen nur ihr Streben, ihre Gier nach noch mehr Geld, mehr Macht, mehr Einfluss. Da hilft es wenig, wenn sie über ihre Träume, Sehnsüchte und Wünsche philosophieren. Die Finanzwelt hat sie alle, alle fest in den Zangen.
In verschiedenen Handlungssträngen, die nie zu einem Ganzen zusammen kommen, wird erzählt, wie Manager und Politiker ihren Job verlieren, wie Macht ausgespielt und wie Erniedrigung empfunden wird. Die Mächtigen der Welt stehen nach ihrem Rauswurf vor den Trümmern ihrer Existenz.
Die Globalisierung frisst ihre Kinder.
